08. März 2025 – Internationaler Frauentag!

Wachsende Zustimmung für rechte Parteien und das zunehmend antifeministische gesellschaftliche Klima machen den Weltfrauentag auch in unserem Land noch bedeutsamer. Die Bundestagswahl am 23.02. führt zu einem gesunkenen Frauenanteil im Parlament. Antifeminismus scheint aktuell Teil der politischen Agenda zu sein. Die Rückkehr traditioneller Männlichkeitsvorstellungen und die sogenannten „Tradwives“, die auf Social Media das Frauenbild der 60er Jahre propagieren, sind leider mehr als ein harmloser Trend bei Jungen Menschen, sondern sehr politisch. Der US-amerikanische, aber auch unser Bundestagswahlkampf hat es gezeigt. Das demokratiezersetzende Potential des politischen Antifeminismus zeigt schon jetzt Wirkung. Es wird durch unkontrollierte Einführung von KI und ungezügelte Nutzung der durch männliche Tech-Milliardäre kontrollierten Digitalisierung und „sozialen“ Medien weiter verschärft.
Algorithmen diskriminieren Frauen, z. B. indem ihre Stimmen und Gesichter von der KI schlechter erkannt und ihre Bewerbungen häufiger aussortiert werden. Banken vergeben seltener Kredite an Frauen, wodurch z. B. Start-up-Gründerinnen deutlich weniger Risikokapital einsammeln als ihre männlichen Pendants. Und vieles mehr.
All dies nimmt massiven Einfluss auf das Fortkommen und das Leben von Frauen und verschärft sich dadurch, dass Frauen in der programmierenden und die Algorithmen vorgebenden Tech-Branche erheblich unterrepräsentiert sind. Noch gilt aber unsere Verfassung, in der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern Verfassungsrang hat. Sorgen wir also dafür, dass dies auch so bleibt und wenden uns gegen den Rechtsruck und den damit einhergehenden Antifeminismus. Stärken wir Frauen, dabei nicht auch noch mitzumachen und sich freiwillig in alte Rollenmuster zu begeben.

Nutzen wir den Weltfrauentag, um auf die Missstände hinzuweisen und auf die Wichtigkeit des Themas auch für den Erhalt unserer Demokratie.
Kerstin Rhode-Fauerbach, Landesfrauenvertreterin.

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