Finanzamtsstandorte in Niedersachsen müssen erhalten bleiben!

Erstellt: Mittwoch, 06. Dezember 2017

Seit einigen Tagen herrscht große Unsicherheit im Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Finanzamt Lüchow. Medienberichten zu Folge soll es Pläne geben, den Finanzamtsstandort Lüchow zu einer Außenstelle des Finanzamtes Uelzen umzuwandeln. Befürchtungen, dass dieses Ansinnen mittelfristig dann zu einer Auflösung des Standortes führen könnte, sind den Berichten zu entnehmen.

Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) Landesverband Niedersachsen lehnt es entschieden ab, jeglichen Forderungen, wie auch die des Landesrechnungshofes aus dem Jahre 2015, auf Wegfall von Finanzamtsstandorten zu folgen.

Gerade in Zeiten von hoher Steuerkriminalität und Steuerflucht ist es enorm wichtig, in Niedersachsen auch in der Fläche vertreten zu sein, so der DSTG-Landesvorsitzender Thorsten Balster.

Auch der immer größer werdende Ansturm der Bürgerinnen und Bürger auf die Infotheken und Auskunftsstellen in den Finanzämtern zeigt, dass durch das komplizierte, schwierige und umfangreiche Steuerrecht eine Beratung durch die Finanzämter vor Ort zwingend erforderlich ist. Nur so kann die Bürgerfreundlichkeit und somit ebenfalls die Steuergerechtigkeit erhalten bleiben.

Gerade kleinere Finanzamtsstandorte bilden zudem eine hervorragende Möglichkeit, alle Nachwuchskräfte insbesondere aber auch die des höheren Dienstes zu fördern. Und seit den tätlichen Angriffen von Reichsbürgern und anderen gewaltbereiten Steuerbürgern ist es zwingend erforderlich, vor Ort auf eine starke Führungsebene sowie Dienststellenleitung zurückgreifen zu können. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Fürsorgeverpflichtung des Dienstherrn und somit des Landes Niedersachsen gegenüber seinen Beschäftigten.

Vielmehr sollten doch die Finanzamtsstandorte mit Personal verstärkt werden, um die Steuereinnahmen für das Land Niedersachsen zu sichern und die Steuern einzunehmen die auf der Straße liegen, so Balster. Während sich Steuerbetrüger in die Büsche schlagen, dürfen derzeit die ehrlichen Steuerzahler den Kopf dafür hinhalten. Nur mit gut aufgestellten und funktionsfähigen Finanzämtern in der Fläche ist diese Ungerechtigkeit zu bekämpfen!

Der aktuellen Landtagsdrucksache 18/22 ist im Moment lediglich folgendes zu entnehmen: Es gilt, die Fläche zu stärken und im Interesse der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den richtigen Weg zu beschreiben.

Aus diesem Grunde fordert die Deutsche Steuer-Gewerkschaft im Sinne der Kolleginnen und Kollegen aller Finanzämter die Standorte zu erhalten.

Stellungnahme zur Situation im FA Lüchow